Bei erwachsenen Menschen bewegt sich der Ruhepuls meist im Bereich zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Einem höheren Ruhepuls sollte auf den Grund gegangen werden: Die Ursachen könnten in Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems liegen. Außerdem ist eine Schildrüsen-Überfunktion denkbar, die häufig nicht nur den Puls anhebt, sondern als Begleiterscheinung auch Herz-Rhythmus-Störungen verursacht.
Sehr häufig ist auch einfach Stress die Ursache: Wenn Ihnen die Arbeit zusetzt oder Sie über finanzielle Probleme grübeln, wird der Puls auch ohne Belastung nicht auf Durchschnittswerte sinken. Zudem sind Schlafstörungen oft die Folge solcher Schwierigkeiten – und die wiederum verursachen einen hohen Puls. Erfahren Sie hier:
- Was sind die Ursachen für einen hohen Ruhepuls?
- Wann ist ein Gang zum Arzt sinnvoll?
- Wie können auch gesunde Menschen den Ruhepuls senken?
Hoher Ruhepuls: Blutbild gibt über Erkrankungen Auskunft
Ein geringer Ruhepuls ist ein Indikator für ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Ein niedriger Puls als solches hat aber auch einen gesundheitlichen Nutzen, weil die Belastung für das Herz geringer ausfällt. Zum Ruhepuls senken ist zunächst eine Blutuntersuchung ratsam. Hier kann der Arzt feststellen, ob beispielsweise eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt, die behandelt werden muss. Auch Leber- und Nierenwerte können durch ein großes Blutbild festgestellt werden. Beide Werte haben zwar keinen direkten Einfluss auf den Ruhepuls, lassen aber eine Einschätzung über den Gesundheitszustand des Patienten zu.
Gleiches gilt für den Cholesterinspiegel: Erhöhte Werte beim schädlichen Blutfett lassen, sofern sie länger unbehandelt werden, auch den Blutdruck und den Ruhepuls ansteigen. Bei sehr kritischen Werten kann es also notwendig werden, Medikamente einzunehmen. Wenn Stress als Ursache ausgemacht wurde, weil der übrige Lebenswandel keinen Anlass für den hohen Ruhepuls gibt und auch eine Erkrankung als Ursache ausgeschlossen werden kann, dann sollten Sie sich dringend eine Auszeit nehmen.
Auch wenn die Äußeren Umstände Ihnen diese Freiheit scheinbar nicht geben mögen: Nehmen Sie sich mehr Zeit für sich persönlich. Es ist dabei ein Trugschluss zu vermuten, dadurch gleichzeitig die Familie zu vernachlässigen – denn wenn Sie ausgeglichener sind, strahlen Sie auch eine höhere Zufriedenheit aus. Ein Effekt, von dem auch Ihre Mitmenschen profitieren.
Mit Ausdauersport Ruhepuls senken
Sind es hingegen keine organische Ursachen, die für den erhöhten Ruhepuls verantwortlich sind, und kann auch Stress und Ärger ausgeschlossen werden, sollten Sie selbst zum Ruhepuls senken aktiv werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn als Erklärung für ungewöhnliche hohe Pulswerte bleiben dann nur noch falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Vor allem Letzteres ist zumeist schuld am schnellen Herzschlag.
Die Empfehlung zum Ruhepuls senken lautet deshalb: Sport treiben! Dabei ist eine hohe Belastung zum Ruhepuls senken gar nicht notwendig: Wer täglich etwa 30 Minuten zügig spazieren geht und vorher Bewegung möglichst vermieden hat, kann nach etwa einem halben Jahr davon ausgehen, dass der Ruhepuls sich um etwa zehn bis 15 Schläge reduziert hat. Bei einem noch etwas intensiveren Ausdauertraining, wie beispielsweise joggen, kann dieser Effekt schon bei 20 bis 30 Minuten Training an fünf Tagen die Woche erzielt werden.
Die sportlichen Betätigungen lohnen sich: Damit können Sie nicht nur den Ruhepuls senken, sondern ganz allgemein Ihr Wohlbefinden steigern. Längst steht außer Frage, dass Sport auch einen positiven Einfluss auf die Psyche hat.
Genussmittel meiden
Beim Thema Ernährung sollten vor allem Genussmittel gemieden werden: Dass das Rauchen einen negativen Einfluss auf den Puls hat, sollte jedem Menschen bewusst sein. Umstritten ist allerdings die Wirkung von Kaffee: Einige Fachleute sind der Meinung, dass ein höherer Kaffeekonsum durchaus einen negativen Einfluss hat, weil durch das Koffein der Puls angehoben wird.
Demgegenüber steht die Einschätzung, dass der Ruhepuls nur kurzfristig steige. Denn der Körper entwickelt gegenüber Koffein schnell eine Toleranz. Wird über einen längeren Zeitraum täglich in etwa dieselbe Menge Kaffee getrunken, reagiert er darauf also nicht mehr. Zweifelsfrei vermieden werden sollte aber eine zu fette Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum.
Fazit: Mit gesundem Lebenswandel Ruhepuls senken
Ein hoher Ruhepuls von mehr als 90 Schlägen je Minute ist immer ein Warnsignal des Körpers: Ist nicht offensichtlich hohes Übergewicht die Ursache, sollten Sie Ihr Blut untersuchen lassen. Mit einem großen Blutbild lassen sich beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen oder andere Mangelerscheinungen, die unter anderem zu Muskelzuckungen, Knochenschmerzen und Unwohlsein führen können, erkennen.
Auch Stress kann einen hohen Ruhepuls auslösen – und sollte in einem solchen Fall unbedingt reduziert werden. Unabhängig von diesen Auslösern können Sie Ihren Ruhepuls senken, indem Sie Ausdauersport betreiben – schon fünf Mal die Woche 20 Minuten Joggen haben einen deutlich positiven Einfluss.
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